Stammtisch
Erstes Objekt im Bereich unserer Vollholzmöbel ist ein Experiment mit dem Arbeitstitel „Stammtisch“ auf Basis eines Baumstammabschnittes einer 104 Jahre alten Eschen aus dem bayerischen Wald. Spezieller Dank an Hans für das schöne Stuck und an Harald für die handwerklich perfekte Bearbeitung mit der Kettensäge!
Der Baumstamm wurde über mehrere Stunden mit 40er, 60er, 80er und 120er Schleifpaper mit einem elektrischen Excenterschleifer malträtiert. Der Einsatz eines Druckluft-Excenters hatte leider keinen Erfolg. Beim anpressen ist hier zu wenig Power vorhanden.
Schleifen mit Excenterschleifer Stamm mit Messingbürste bürsten Augustinerhalter in ausgefaultem Astloch
Für die Versiegelung von Rinde und Schnittfläche wurde eine ‚relativ natürliche‘ OSMO Versiegelung für Fußböden und Arbeitsflächen verwendet. Diese trocknet sehr matt und stinkt bei der Verarbeitung durch die Verwendung einer nicht aromatischen Verdünnung nicht so sehr.
Als x-spezial ist natürlich als erstes der Augustiner Cup-Holder zu erwähnen! Der wurde mir vom Namensgeber Hans als einzigartiges Möbelfeature schmackhaft gemacht. Und tatsächlich, durch solche Schäden und auch andere vermeintliche Schwachstellen oder Fehler im Holz wird ein Stammtisch erst zu einem einzigartigen Stück. Ich bin schon gespannt, wann der ausgefaulte Astansatz zum ersten Mal mit Kronkorken voll ist!
Ein weiteres Raketenfeature ist der handgeschmiedete Kerzenhalter der uns beim mittelalterlichen battlemerchant Online-Shop begegnet ist. Ein Schnäppchen, welches beim Stammtisch einfach in die natürlichen Schwundrisse eingeschlagen werden kann.
Ganz nebenbei: Beim battlemerchant sehr Ihr wie es aussieht wenn ein Baumstamm im Freien über längere Zeit verwendet wird. Interessant ist dabei einfach der Übertrag vom althergebrachten Hackblock zum individuellen und relativ edlen Interieur – als Innovation kann der Stammbaum leider nicht wirklich gelten, aber das ist zu verkraften.
Bis zum nächsten Stammtisch,
Eure MuM